Mehrwegverpackungen & weitere Alternativen

Einwegplastik Verbot Gastronomie: Auswirkungen auf Restaurants

Plastiktüten, Kaffeebecher oder Besteck aus Kunststoff – Wir verbrauchen so viel Müll, wie noch nie und dieser ist nicht einmal lange in Benutzung. Meist ist es nur der kurze Fußweg vom Imbiss um die Ecke, bis in das eigene Wohnzimmer. Um diese Verschwendung und Verschmutzung zu verhindern, gilt bereits seit dem 03. Juli 2021 ein EU-weites Einwegplastik-Verbot für Wegwerfartikel aus Kunststoff. Seit dem 1. Januar 2023 gilt die Mehrwegpflicht in Deutschland. Diese besagt, dass Gastronom:innen verpflichtet sind Essen to go in Mehrwegbehältern anzubieten. 

Was beinhaltet das neue EU Gesetz zum Einweggeschirr Verbot?

Seit dem 03.07.2021 ist es in Deutschland für Hersteller verboten bestimmte Produkte mit Plastik zu verkaufen. Neben Handelsprodukten, wie beispielsweise Wattestäbchen, ist dies vor allem in der Gastronomie ein gravierender Umschwung. Strohhalme, Eislöffel, Kaffeebecher oder Plastikbehälter – Alternativen mussten her. Denn laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit werden in Deutschland fast drei Milliarden Einweg-Becher verbraucht – in Berlin sind es bereits rund 460.000 pro Tag. Um diese Müllanhäufung zu reduzieren, wurde bereits im Jahr 2016 eine Vereinbarung vieler Branchen beschlossen, eine kostenpflichtige Abgabe von Plastiktüten einzuführen bzw. sie komplett aus den Läden zu verbannen.

Auch wenn ab dem Jahr 2023 Alternativen durch Mehrwegverpackungen bei Außer-Haus-Bestellungen angeboten werden müssen, wird Einweggeschirr nicht verboten. Jedoch muss der Endverbraucher die Wahl haben dürfen, aus beiden Varianten auswählen zu können. Dabei muss der Endpreis für die Kundschaft gleich bleiben, auch wenn die Mehrwegverpackungen für Gastronom:innen im Einkauf mehr kosten sollten. Von dieser Pflicht sind Imbisse, Kioske und Spätkaufläden, mit einer Ladenfläche unter 80 qm und weniger als fünf Beschäftigten, befreit.

Registrierungspflicht beim Verpackungsregister LUCID

Wer Verpackungen in Deutschland in Verkehr bringt, muss sich vor dem Inverkehrbringen darum kümmern, dass diese Verpackungen ordnungsgemäß entsorgt werden. Die Beteiligung an einem dualen Entsorgungssystem, wie z.B. dem grünen Punkt, ist verbindlich. Für die Gastronomie gilt eine besondere Regelung: Als sogenannte Letztvertreiber, die Serviceverpackungen mit Ware befüllen, sind auch Gastronomien verpflichtet sich mit einer Gebührenzahlung am Entsorgungssystem zu beteiligen. Daher gibt es nun das Verpackungsregister LUCID:
Ab dem 1. Juli 2022 gilt in Deutschland die Registrierungspflicht im Verpackungsregister LUCID für alle Verpackungen. Verpackte Ware darf ab diesem Datum in Deutschland nicht mehr vertrieben werden, wenn der Hersteller oder Inverkehrbringer dieser Pflicht nicht erfüllt.

Sogenannte Serviceverpackungen sind:
Coffee-to-go-Becher, Außerhaus-Verpackungen, Schalen für Pommes Frites oder Burger-Verpackungen.

LUCID ist als öffentliches Register für jeden zugänglich, so können Verbraucher:innen oder Händler:innen schnell erkennen, ob ein Produkt lizensiert wurde und in Deutschland auch verkauft oder inverkehrgebracht werden darf. Bei Verstößen besteht ein Vertriebsverbot. Es ist also wichtig, dass du dich informierst.

Die Registrierung bei LUCID geht unkompliziert und kann einfach elektronisch per Computer oder am Mobiltelefon durchgeführt werden.

Welche Umweltschäden verursachen Plastik-Artikel?

Allein stündlich werden in Deutschland 320.000 Einwegbecher verbraucht. Genau aus diesem Grund müssen wir dahin kommen, wieder Gebrauchsgegenstände zu benutzen, um die Normalität der Wegwerfgesellschaft zu entkräften. Laut dem Umweltbundesamt fielen im Jahr 2019 ganze 6,28 Millionen reine Kunststoffabfälle an. 85,2 % wurden dabei nach dem Gebrauch angehäuft. Nur die restlichen 14,8 % entstanden bei der Herstellung. Das Problem dabei ist, dass Plastikverpackungen, vor allem für den Transport von Speisen, sehr praktisch sind, aber sie aus Erdöl gewonnen werden und einen hohen Wasserverbrauch bei der Herstellung besitzen. Ein wesentlicher Punkt ist, dass die Verarbeitung dabei einen Großteil zur Klimaerwärmung beiträgt, denn dabei wird Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben. Laut Greenpeace entstanden so im Jahr 2019 etwa 850 Millionen Tonnen Treibhausgase von der Herstellung bis zur Entsorgung von Kunststoff. Das ist vergleichbar mit dem Ausstoß von 136 Kohlekraftwerken.

Ein weiterer essenzieller Punkt ist, dass Plastik nicht wirklich abgebaut werden kann. Vielmehr wird es durch Reibung von Wind und Wellen zermahlen. Bei einer Plastiktüte dauert dieser Vorgang rund 20 Jahre, bei einem Becher 50 und bei Plastikflaschen sogar mitunter bis zu 450 Jahre. Da diese Partikel allerdings nie komplett zersetzt werden, sind die Meere voll von Mikroplastik. Das ist nicht nur für die Meeresbewohner schädlich, sondern wird auch in uns Menschen zurückgeführt. Außerdem wird leider durch die Verschmutzung der Meere, das ganze Biosystem angegriffen. Während die Ozeane momentan noch rund 40% der menschen-gemachten CO2-Emissionen binden, wird sich dies durch weitere Wasserverschmutzung im Meer verschlechtern. Hinzu kommt das Leiden vieler Tiere, was bereits zu einem großen Artensterben vieler Tierrassen sorgte und auch noch weiter vorangetrieben wird.

Welche Alternativen gibt es für Gastronom:innen?

Der Verband kommunaler Unternehmen spricht von jährlich 700 Millionen Euro, zur Beseitigung von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegverpackungen in Parks und auf Straßen. Doch welche Alternativen haben Gastronom:innen, um dabei zu helfen, den Kostenpunkt und die Umweltverschmutzung zu reduzieren? Im Verpackungsbereich herrscht bereits ein breites Angebot an funktionalen Alternativen aus nachwachsenden, kompostierbaren und recycelten Rohstoffen. Das verringert den CO2-Fußabdruck und schont die Umwelt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du in deiner Gaststätte Plastikmüll einsparen könntest. Idealerweise kannst du ein Pfandsystem einführen. Dafür gibt es Mittlerweile vermehrt Anbieter, bei denen Gastronom:innen sich als Partner eintragen lassen können. Die Restaurants zahlen eine monatliche Gebühr von beispielsweise circa 30 € für die Nutzung und geben den Pfandbetrag, den sie zusätzlich bei Erhalt pro Behälter entrichten, weiter an die Kundschaft. Deine Kund:innen können dabei ihre bestellten Speisen oder Getränke in den Mehrwegbechern und -tellern ordern und anschließend unterwegs oder zu Hause genießen. Das Mehrweggeschirr kann im Anschluss bei allen Partner-Gaststätten des jeweiligen Pfand-Unternehmens zurückgegeben werden und Kund:innen erhalten anschließend ihr Pfand zurück.

Bei einer 7-tägigen Öffnungszeit und einer täglichen Herausgabe von beispielsweise 50 Getränken (0,09 €/ Einwegbecher) und 50 Mahlzeiten (0,18 €/ Einwegschale) mit Pfandgeschirr, sparst du jährlich jeweils rund 18.250 Plastikbehälter ein. Das macht eine eingesparte Summe von fast 5.000 € im Jahr, welche in Differenz zu deinen jährlichen Beitragskosten steht. Also auch finanziell eine gute Sache.

Sollte dies, aufgrund der Art der Speisen oder anderen Bedenken, für dich nicht in Frage kommen, gibt es dennoch die Möglichkeit Behälter aus ökologischerem Material zu benutzen: Karton, Bagasse (zerkleinerte Pflanzenfasern aus Zuckerrohr), Holz, rPET (100% recyceltes PET), PLA (fermentierte Maisstärke), Graspapier usw. Wie du siehst gibt es einige Alternativen auf dem Markt!

10 Tipps zur Plastikvermeidung im Restaurant

  1. Strohhalme aus Glas, Bambus oder Edelstahl nutzen
  2. Mehrwegverpackungen bei To-go-Produkten anbieten
  3. Bereits beim Einkauf auf möglichst wenig Plastikverpackungen eingehen
  4. Auch bei Servietten auf Naturfasern statt Synthetik zurückgreifen
  5. Auf Feuchttücher in Plastikverpackung verzichten
  6. Am Besten die Zutaten in Gläsern statt Plastik-Behältern kaufen
  7. Ein digitales Warenwirtschaftssytem zur Überwachung der Lebensmittel und Vermeidung von Abfall, inklusive der Verpackungen
  8. Beutel statt Plastiktüten – Mit einem Logoprint kann gegen einen Aufpreis auch eine Mehrwegtragetasche die Markennähe an die Kundschaft bringen
  9. Für die Inneneinrichtung lieber Second-Hand-Möbel erwerben
  10. Wenn es geht, Produkte selbst herstellen

 

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wer einmal über das Thema Nachhaltigkeit und Müllverbrauch nachgedacht hat, wird täglich ein Bewusstsein dafür erlangen und nachhaltig Veränderungen anstreben. Der Umwelt zu liebe! Nicht nur per Gesetz sollten Gastronom:innen auf Plastikmüll verzichten. Auch für das eigene Wohl, der Umwelt, aber auch der Kundschaft zu liebe sollte darauf eingegangen werden. Laut einer Studie  von KANTAR TNS empfinden 92 % der Deutschen den Kunststoffanteil in Produkten und Verpackungen als zu hoch. Mehr als zwei Drittel (71 %) der Deutschen zieht Konsequenzen und vermeidet bewusst Plastik beim Kauf von Produkten.

Dies spiegelt sich auch in der Gastronomie wieder, wo vermehrt schlechtere Bewertungen auf Google oder auf Lieferdienstplattformen gegeben werden, sollte bei der Verpackung nicht auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Ganze 63 % der Deutschen würden zur Vermeidung dessen, auf einen durchschnittlichen Preisaufschlag von 0,38 € eingehen.

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